„Während besonderer Reparaturarbeiten am Betriebsgebäude eines Zimmereibetriebes im Gewerbegebiet am Ditterker Weg ist es zu einer Verpuffung mit nachfolgendem Brand gekommen. Durch die Druckwelle ist ein Gerüst umgestürzt und hat eine Person eingeklemmt. Ein weiterer Mitarbeiter ist auf einem Balkon im ersten Obergeschoss der brennenden Halle in Gefahr. Ob noch weitere Personen im Gebäude sind ist unklar“
So lautete die Beschreibung des Szenarios beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte am Übungsobjekt. Zugführer Timo Schröder hatte mit Hilfe der Betriebsleiter diese Übungslage vorbereitet und über einen „Not(An)ruf“ den Löschzug der Schwerpunkfeuerwehr alarmiert. Während Trupps mit Atemschutzgeräten zur Personensuche und Brandbekämpfung in die – durch eine Nebelmaschine – verrauchte Halle eindrangen, leisteten andere Einsatzkräfte zunächst der eingeklemmten Person im Außenbereich erste Hilfe. Kurz danach begannen Feuerwehrleute die technische Rettung und setzten hydraulische Hebewerkzeuge und Rüstholz ein, um die schweren „Gerüstteile“ anzuheben. Noch während der Rettung der engeklemmten Person stiegen andere Einsatzkräfte über eine tragbare Leiter auf den Balkon und retten die dort vom Brand unmittelbar gefährdete Person (Puppe). Atemschutztrupps im Innenangriff erkundeten zugleich in der Halle und suchten nach weiteren Personen. Da sich das Feuer in dem überwiegend aus Holz gebauten Gebäude rasant ausbreitete, musste der Innenangriff abgebrochen werden. Aufgrund der „Durchzündung“ mussten sich alle Einsatzkräfte schnell aus dem Gebäude zurückziehen und nun ausschließlich von außen „löschen“. Während der Einsatzmaßnahmen meldete ein eingesetzter Atemschutztrupp einen „Notfall“. Hierauf reagierten die anderen Einsatzkräfte mit speziellen Maßnahmen, die für einen solchen „Atemschutznotfall“ ständig trainiert werden. Zur Abriegelung eines Nachbargebäudes setzte die Feuerwehr mehrere Rohre im Außenangriff ein. Hierzu musste Wasser über Schlauchleitungen aus Hydranten im Gewerbegebiet auf das Gelände gepumpt werden. Schon kurz danach zeigten die umfangreichen Maßnahmen Wirkung und das (virtuelle Übungs-) Feuer war gelöscht. Die Funker im Einsatzleitwagen konnten nun die letzte Lagemeldung „Feuer aus“ entgegennehmen und dokumentieren.
Nachdem die Einsatzkräfte nasse Schläuche aufgerollt und alle Einsatzgeräte wieder in den Fahrzeugen verstaut hatten, folgte die übliche Nachbesprechung. Der erfolgreiche Einsatz im Zusammenwirken aller Einsatzkräfte mit ihren technischen Geräten und den Fahrzeugen des Löschzuges hat wieder gezeigt, wie wichtig und gut diese regelmäßigen Einsatzübungen unter weitgehend realistischen Rahmenbedingungen sind. Hierbei ist es sehr hilfreich, dass immer wieder Gehrdener Betriebe ihre Liegenschaften für solche Übungen zur Verfügung stellen!